Ausstellungsgestaltung: Andreas Lehner
Freitag, 07. Feber 2025 * 19:00 Uhr
Die Ausstellung ist vom 11.2. bis 23.3.2025 zu besichtigen: DI bis FR von 9:00 bis 14:00 Uhr, vor Veranstaltungen und nach Vereinbarung.
Eintritt frei
In den frühen 1990er-Jahren wurde eine Veränderung der allgemeinen gesellschaftlichen Stimmung deutlich spürbar. Ängste wurden verstärkt geschürt, kultiviert und instrumentalisiert. Angst wurde bewusst als politisches Mittel eingesetzt, Angst vor Gewalt und Terror erhöhte die Auflagen der Medien, Angst vor Armut und Obdachlosigkeit gepaart mit einer diffusen Angst vor „Ausländern“ war allgemein spürbar. Eine Welle von rechter Gewalt überzog Europa. Bilder von Ausschreitungen und rassistisch motivierten Übergriffen wie etwa die brennenden Flüchtlingsunterkünfte in Hoyerswerda 1991 und Rostock-Lichtenhagen bestimmten die Medienberichte.
Die Burgenländischen Volkshochschulen reagierten darauf mit der Veranstaltungsreihe „Angst als eine politische Kategorie“. Das Gesamtprojekt stand unter der Leitung von Christine Teuschler und Brigitte Leimstättner. Das Offene Haus Oberwart war einer der Mitveranstalter. Zur Zeit der Briefbombenattentate 1994 organisierte der Künstler Andreas Lehner in diesem Rahmen die Ausstellung „Letters of fear“, die auch als Buch herausgegeben wurde. Beteiligt haben sich über 60 Personen, bildende Künstler:innen, Autor:innen, Politiker:innen (vom Minister über Landeshauptmann bis hin zu Landesräten), Wissenschaftler:innen, aber auch „einfach Bekannte“ und Kinder.
Die Ausstellung wurde 1994 und 1995 in Güssing, Mattersburg, Oberwart, Eisenstadt, Tulln und Graz präsentiert.
Im Rahmen der Projektreihe „Bomben gegen Minderheiten – Rechter Terror 1993–1996“ zeigt das OHO einen Rückblick auf dieses Projekt, in dem die Beitragenden über die Beziehung von Medien und Angst, Politik und Angst, ihre persönlichen Ängste vor Schmerz und Tod und manchmal über das Unaussprechliche von Ängsten reflektierten.